Physikkurse der Jahrgangsstufe 13 besuchen Experimentalvortrag der Universität Gießen

[Donnerstag, 08. Februar 2018 16:46]
Die 13er Physikurse des BGs an der JLU Gießen

Am 27. Januar besuchten die beiden Physikkurse der Jahrgangsstufe 13 einen Experimentalvortrag der jährlich im Januar/Februar stattfindenden Vortragsreihe Physik im Blick der Universität Gießen.

Physik im Blick ist eine Vortragsreihe von Experimentalvorträgen – in diesem Jahr unter dem Motto: Physik und Sport, die sich „vor allem an Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 13 richtet, die neugierig und interessiert an der Welt der Physik sind“. Also genau richtig für die beiden Grundkurse der Jahrgangsstufe 13 der Kaufmännischen Schulen.

Gemeinsam mit Frau Theis und Herrn Nassauer besuchten 55 Schülerinnen und Schüler den Experimentalvortrag von Herrn Prof. Dr. Christian Heiliger zum Thema: Judo, Karate und Co. Anknüpfend an Kung Fu Filme aus dem Kino oder Fernsehen sollte der Frage nachgegangen werden, welche der dort gezeigten Leistungen durchführbar oder doch eher jenseits der Grenzen des physikalisch Möglichen liegen. Begonnen wurde sogleich mit ein paar Videosequenzen von Karatekämpfern, die mehr oder weniger erfolgreich versuchten Bretter oder Betonklötze mit einem Handkantenschlag zu zertrümmern.

Neben der Dicke und der Art des Holzes ist eine weitere wichtige Voraussetzung, die dazu beiträgt, dass der Handkantenschlag bei einem Holzbrett gelingt, die Art, wie das Holzbrett auf die Auflagepunkte links und rechts gelegt wird. Hier kann man schon mal einen Faktor fünf einsparen – so die Berechnungen von Prof. Heiliger, wenn die Fasern des Holzes parallel zur Auflage liegen. Möchte man die Wahrscheinlichkeit, dass der Handkantenschlag gelingt weiter vergrößern, so nimmt Beton statt Holz. Dieses hat bei gleicher Dicke eine geringere Bruchfestigkeit. Aber auch hier brechen ab einer gewissen Betondicke eher die Knochen der Hand als der Betonblock. Dies liegt daran, dass die aufzubringende Kraft zum Zertrümmern des Betonblocks größer ist, als die die Knochen der Hand aushalten.

In einem weiteren Experiment wurde gezeigt, dass die Geschwindigkeit, mit der der Schlag ausgeführt wird, für das Gelingen sehr wichtig ist. Mit zunehmender Geschwindigkeit wird die Energie des Schlages größer. Zufälliger Weise ist ein Doktorand der Physik mehrfacher hessischer und deutscher Meister sowie Vizeweltmeister im Kickboxen. Dieser demonstrierte im Vergleich mit Prof. Heiliger, dass man die Geschwindigkeit des Schlages trainieren kann. Der Doktorand zeigte seine Künste auch noch in einigen anderen Experimenten. So demonstrierte er z.B., dass der Boxhandschuh beim Boxen lediglich dazu dient, etwaige Verletzungen der Faust zu minimieren. Das Experiment offenbarte, dass der Boxhandschuh die Kraft des Schlages auf den Gegner nur minimal abmildert.

Fazit des Vortrages könnte sein, dass man durch Training und einige physikalische Überlegungen einer Vielzahl an Verletzungen vorbeugen kann.

Text und Foto: Thomas Nassauer