Südafrika live ins Klassenzimmer geholt
Wie holt man Südafrika nach Dillenburg? Das konnten die Schüler der beiden Leistungskurse Englisch der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums vor kurzem erfahren. In einem live durchgeführten Skype-Interview stellten sie Fragen an Tim Tucker, National Director der Organisation Message South Africa in Kapstadt.
Seit Beginn des aktuellen Schuljahres beschäftigen sich die Schüler der beiden Leistungskurse Englisch mit dem Thema Südafrika. Genau 20 Jahre nach den ersten freien Wahlen im Jahre 1994 ist das Land erstmals seit langem wieder verbindlicher Unterrichtsgegenstand in der Oberstufe.
Im Rahmen des Unterrichts bei Frau Larissa Gomer und Herrn Stefan Müller informierten sich die Schüler so über das Leben während der Zeit der Apartheid und lernten den Kampf des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela für Freiheit und Gleichheit der schwarzen Mehrheit der Bevölkerung Südafrikas kennen. Aus aktuellen Zeitungsartikeln und Dokumentationen mussten die Schüler erfahren, dass sich der Traum des im vergangenen Jahr verstorbenen „Vaters der Nation“ von einer Regenbogen-Nation am Kap der Guten Hoffnung noch nicht erfüllt hat. Trotz vieler Fortschritte kämpft das Gastgeberland der FIFA-WM 2010 noch immer mit Armut, HIV/AIDS und einer der höchsten Kriminalitätsraten weltweit.
Um herauszufinden, wie sich das Leben in dem Land im Süden Afrikas derzeit anfühlt, wurde Kontakt zu Tim Tucker, National Director von Message South Africa, einer in Kapstadt ansässigen, christlichen Organisation mit Ursprung in Großbritannien hergestellt. Von der Idee, den Schülern des Beruflichen Gymnasiums über das Leben in Südafrika sowie zu den aktuellen Problemen im Land berichten zu können, war Tucker sofort begeistert und bot ihnen kurzerhand an, deren Fragen im Rahmen eines Videogesprächs via Skype zu beantworten. Durch die schnelle Zusage motiviert, formulierten die Schüler einen ganzen Katalog an Fragen und schickten diesen nach Kapstadt. In einer Zusatzstunde fanden sich die Schüler im großen Konferenzraum der Kaufmännischen Schulen ein, starteten die kostenlose IP-Telefonie-Software Skype und riefen nach Südafrika an. Nach einem kurzen Moment bangen Wartens erschien Tim Tucker flankiert von zwei weiteren Mitarbeitern der Organisation auf den Leinwänden (Foto). Insgesamt eine knappe Stunde fragten die Schüler die drei aus und erfuhren so einiges Neues und Interessantes über den Staat an der Südspitze Afrikas. Eine Wiederholung der Veranstaltung für die kommenden Abiturjahrgänge wurde bereits vereinbart.