KSDill-Praktikums-Matching

Folgende Projektbeschreibung entstand im Rahmen der pägagogischen Facharbeit von Frau Aydin:

Innerhalb der Projektanfrage erkannten die Schüler und Schülerinnen, dass die Praktikumsplatzsuche für viele Schüler und Schülerinnen der Kaufmännischen Schulen in Dillenburg eine große Herausforderung darstellt. Da sich die Schüler und Schülerinnen der Klasse 11C BW ebenfalls in der Lage befanden sich bis zum Ende der Jahrgangsstufe elf einen Praktikumsplatz zu beschaffen, entspricht die Situation der Wirklichkeit der Schüler und Schülerinnen und es entsprach ihrem Interesse, den gesamten Bewerbungsprozess exemplarisch zu durchlaufen, sodass sie bereits eigene Erfahrungen in diesem Bereich sammeln konnten. Dabei umfassen die Bestandteile des Bewerbungsprozesses das „Stoffgebiet“ des Faches Deutsch und Fachpraxis, da es von großer Bedeutung ist, dass sowohl die Bewerbungsmappe keinerlei sprachliche und formale Fehler aufweist, als auch die Kommunikation in Vorstellungsgesprächen geübt wird, um anschließend am „Markt“ bestehen zu können und somit einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

Nach der Durchdringung des Problems haben die Schüler und Schülerinnen der Klasse 11C BW sofort damit begonnen Lösungsansätze zu generieren. Diese haben wir in einem ersten Schritt gemeinsam in einer MindMap am Panel gesammelt. Nach der Sammlung haben sich die Schüler und Schülerinnen auf vier Arbeitspakete geeinigt und anschließend arbeitsteilig an dem übergeordneten Projektziel gearbeitet. Zum besseren Verständnis des Projektziels werden die Inhalte der Arbeitspakete im Folgenenden kurz skizziert. Die Gruppe mit dem Arbeitspaket 1 übernahm dabei die Aufgabe eine Matrix anzulegen, die die unterschiedlichen Orte, Betriebe, Ansprechpartner, Adressen und Telefonnummern der Betriebe umfasst, die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Diese soll anschließend sowohl auf der Homepage als auch in analoger Form in der Mediothek der Schule zur Einsicht für alle Schüler und Schülerinnen zur Verfügung gestellt werden. Arbeitspaket 2 wurde durch die Forschungsgruppe I übernommen, welche anhand eines selbstentwickelten Fragebogens die Erfahrungswerte der Schüler und Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 12 erhob, um diese in die Matrix aufzunehmen. Die Forschungsgruppe II beschäftigte sich mit dem Arbeitspaket 3, sie schrieb aktiv Betriebe an, um Praktikumsplätze zu akquirieren. Die Schüler und Schülerinnen mit Arbeitspaket 4 erstellten ein Portfolio zur Vorgehensweise in Bezug auf den Bewerbungsprozess, welches anschließend ebenfalls auf der Homepage und in der Mediothek zur Verfügung gestellt wird. Die einzelnen Aufgaben der jeweiligen Arbeitspakete wurden innerhalb von acht Wochen in Form eines Projektmanagements geplant. Die Planungsschritte wurden von mir als Lehrkraft in Form von Formularen wie einer Arbeitspaket-Beschreibung, Projektzielliste, Projektvertrag, Projektsteckbrief, Projektablaufplan und Umfeldanalyse auf unterschiedliche Weise initiiert, sodass die Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Schüler und Schülerinnen erhalten blieb. Dazu habe ich beispielsweise lediglich die Projektleiter des jeweiligen Arbeitspaketes eingeweiht, sodass diese die nächsten Schritte an ihre Teams weitergeben konnten. Auch die Umfeldanalyse habe ich in Form eines Videoimpulses eingeführt und es den Schüler und Schülerinnen selbst überlassen, ob sie diese durchführen. Der Projektvertrag zum Beginn des Projektmanagements war dabei verbindlich. Nach der Präsentation ihrer Arbeitspakete habe ich beispielsweise eine Risikoanalyse angestoßen, die einige Schüler und Schülerinnen mehr oder weniger ernst betrieben haben. In Bezug auf den Projektablaufplan habe ich Hilfestellungen gegeben, die von essentieller Bedeutung für die anschließende Durchführungsphase waren. Der Forschungsgruppe I habe ich beispielsweise den Hinweis gegeben, dass die Klassen der Jahrgangsstufe 12 nur noch eine Woche nach den Winterferien da seien, sodass sie die Zeitpunkte für die Erstellung des Fragebogens und der Kontaktaufnahme vorverlegt haben. Die Schüler und Schülerinnen haben die Planung und Durchführung aber überwiegend eigenständig vorgenommen und lediglich Anregungen von meiner Seite erhalten. Sie haben beispielsweise einmal in der Woche ein Gruppenmeeting vorgenommen, um einen Überblick über den aktuellen Stand der jeweiligen Arbeitspakete zu erhalten.

Die handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Problem ist in jedem Arbeitspaket auf unterschiedliche Art und Weise erfolgt. Während die Erstellung der Matrix überwiegend aus Teammeetings mit den Forschungsgruppen erfolgt ist, hat die Forschungsgruppe I eigenständig einen Fragebogen entwickelt, Lehrer und Lehrerinnen per E-Mail als auch persönlich kontaktiert, um Termine einzuholen und anschließend eine Befragung mit Schüler und Schülerinnen durchgeführt und ihre Ergebnisse gesammelt und an die Matrixgruppe weitergegeben. Forschungsgruppe II hat zunächst eine Liste von Betrieben mit den jeweiligen Ansprechpartnern und Kontaktdaten angefertigt und anschließend eine E-Mail formuliert, in welcher die Schüler und Schülerinnen ihr Ziel dargelegt haben. Zudem haben sie die Antworten der jeweiligen Betriebe verwaltet und ihre Ergebnisse ebenso festgehalten und der Matrixgruppe zukommen lassen. Die Gruppe mit dem Arbeitspaket 4 hat eine exemplarische Bewerbungsmappe mit Hinweisen zur Erstellung geschaffen sowie typische Fragen und Antworten eines Vorstellungsgespräches festgehalten und in diesem Zusammenhang viele You-Tube Videos mit Hinweisen für gute und schlechte Vorstellungsgespräche gesichtet. Zusätzlich wurden Gespräche mit Fachlehrern geführt, um die richtigen Erkenntnisse zu filtern und das richtige Layout für die Bewerbungsunterlagen zu wählen. Für die Schüler und Schülerinnen jedes Arbeitspakets war es dabei verpflichtend, eine Präsentation ihrer Projektziele sowie Arbeitspakete innerhalb des Projektmanagements vorzunehmen. Die Erstellung der zwei übergeordneten Handlungsprodukte der Matrix und des Bewerbungsportfolios bedarf höchster Form sozialen Lernens, da die Arbeitspakete voneinander abhängig sind, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Die gegenseitige Unterstützung, Interaktion, Rücksichtnahme und Kommunikation war entsprechend obligatorisch.

Die Überprüfung der Problemlösung an der Wirklichkeit ist an dieser Stelle nur implizit gegeben, da die Schüler und Schülerinnen der Klasse 11C BW sich selbst an ihren Handlungsprodukten bedienen konnten. Einige Schüler und Schülerinnen haben das Bewerbungsportfolio genutzt und andere einige Betriebe angeschrieben, die in der Matrix erhalten waren. Inwieweit die Matrix von den anderen Schüler und Schülerinnen der Schule genutzt wird oder wurde, ist schwer nachzuvollziehen und bedarf der Weiterführung und Evaluation des Projekts. Mit dem Eintrag des Projekts auf der Homepage und der Veröffentlichung der Matrix als auch der exemplarischen Bewerbungsmappe mit Hinweisen sowohl in digitaler Form als auch ausgedruckt in der Mediothek, entsteht aber ein Mehrwert für alle Schüler und Schülerinnen der Kaufmännischen Schulen in Dillenburg.

Weitere Informationen sowie Materialien zum Download folgen in Kürze.