Emotionale Verabschiedungen
Es flossen reichlich Tränen auf der diesjährigen Personalversammlung der KSDill. Verabschiedungen sind immer traurig. Doch dieses Jahr war es anders als sonst. Nur einen Kollegen konnten wir „normal“ in seinen verdienten Ruhestand verabschieden. Herbert Assmann, ein Urgestein der KSDill, der mehr als 35 Jahre Auszubildende aus Spedition und Großhandel erfolgreich auf ihren zukünftigen Job vorbereitete, geht in Pension. Nicht nur Schulleitung und Personalrat, auch die Betriebe der Region wissen diese große Leistung sehr zu schätzen.
Alle anderen verabschiedeten Lehrkräfte mussten gehen, weil das Schulamt keine Stellen zuweist. Und das, obwohl die KSDill deutlich unterbesetzt ist, wie Ruth Klein, Personalratsvorsitzende, in Ihrem Geschäftsbericht deutlich machte.
Zwei Referendarinnen - Lena Schermuly und Lisa Schulze – mussten wir ebenfalls verabschieden, obwohl sie bei Kolleginnen und Kollegen, Schulleitung und Schülerinnen und Schülern beliebt waren und mit Examensnoten von 1,1 und 1,0 zu den Besten ihres Jahrgangs gehören. Andere Schulen werden sich freuen.
Zwei weitere Kolleginnen - Claudia Uhr, Simona Orth-Haas - und einen Kollegen – Christian Kleine -, die teilweise mehr als fünf Jahre im Angestelltenverhältnis für die Schule arbeiteten, sehen wir nächstes Jahr ebenfalls nicht wieder. Ein großer Verlust für die Schule und für unsere Schülerinnen und Schüler.
Junge Kolleginnen und Kollegen gegen ihren Willen und gegen den Willen der Schulleitung und des Kollegiums zu verbschieden, kam an der KSDill bisher so gut wie nie vor. Wie schwer der unfreiwillige Abschied fällt, wurde in den warmherzigen Reden und den vielen Tränen deutlich.
Da der Lehrermangel an unserer Schule fortbesteht, sind diese Verabschiedungen vielleicht nicht das Ende. In einer noch nie dagewesen Aktion, demonstrierten Schülerinnen und Schüler in der Dillenburger Innenstadt für die Weiterbeschäftigung von Claudia Uhr und Christian Kleine und ließen dem Schuldezernenten mehr als 200 Protestpostkarten überreichen. Auch Schulleitung und Personalrat kämpfen weiter. Zumindest für die Schaffung einer Planstelle zeigte sich das Schulamt am letzten Schultag gesprächsbereit.
Lukas Hano
Für den Personalrat