Verabschiedung der Betriebswirte
„Wer ist denn so verrückt …?“
Betriebswirte erhalten nach 4 Jahren Teilzeit-Studium ihre Abschlusszeugnisse an den Kaufmännischen Schulen in Dillenburg
Am vergangenen Dienstag überreichten Schulleiter Matthias Riedesel und Klassenlehrerin Susanne Hofmann 12 stolzen Absolventen der Fachschule für Wirtschaft ihre Abschlusszeugnisse. 4 Jahre hatten sich die Studierenden in einem Teilzeit-Studium in die Materie der Betriebs- und Volkswirtschaft eingearbeitet. Ab sofort dürfen sie sich mit dem Titel „Staatlich geprüfte/-r Betriebswirt/-in“ schmücken.
Zur gewohnten Unterrichtszeit am Dienstagabend um 18.00 Uhr begrüßte der Schulleiter Matthias Riedesel die ehemaligen Studierenden. Er gratulierte den Absolventen, die sich mit dem Erwerb der Qualifikation „Staatlich geprüfte/-r Betriebswirt/-in“ die Zugangsvoraussetzung zur Übernahme von Führungsaufgaben im mittleren Management verschafft hätten. „Kompetenzen, Erfolg und Berufsweg“ so der Titel seiner Rede. „Bleiben Sie flexibel!“ appellierte er an die ehemaligen Studierenden, „Starre Systeme brechen. Wer sich aber anpassen kann, ist in der sich schnell wandelnden Lebens- und Berufswelt erfolgreich.“ „Erhalten Sie sich aber auch eine gewisse Stabilität in ihrem Leben und finden Sie die Balance zwischen Berufs- und Privatleben.“ so sein abschließender Ratschlag.
Studienrätin Susanne Hofmann, Klassenlehrerin der 04AFS, ließ in ihrer Rede noch einmal die vergangene 4 Jahre Revue passieren. Gerne erinnerte sie sich zurück an die Zeit mit den Studierenden, die immer diskussionsfreudig waren und egal ob in BWL, VWL, Recht oder Steuern „jeden äußerst unwahrscheinlichen, wenn doch möglichen Fall“ durchspielten. „Es ist mir immer eine Freude, Studierende zu unterrichten, die das erworbene Wissen direkt in den realen Betriebsalltag einfließen lassen können. Da nehme ich auch gerne mal die ein oder andere Diskussion über den Sinn oder Unsinn mathematischer und sprachlicher Grundlagen auf mich.“ erklärte sie mit einem Augenzwinkern. Sie verwies auch noch einmal darauf, dass mit der Verabschiedung dieser Gruppe eine „Ära“ an den kaufmännischen Schulen in Dillenburg endet: Künftig wird die Studiendauer von vier auf drei Jahre reduziert und es wird modularisiert unterrichtet. Eine effektive Form der Studienorganisation, die aber weniger Raum für Diskussionen lässt. Ihr Fazit: „Wir werden Sie vermissten! Eine Gruppe, die immer engagiert war und in der das Unterrichten Spaß gemacht hat.“
Aus Sicht der Studierenden blickte Franziska Hain auf die vier Jahre Studium zurück. Der Einstieg ihrer Rede die Frage: „Wer ist eigentlich so verrückt nach acht Stunden Arbeit, dreimal wöchentlich noch in die Schule zu gehen und eine Weiterbildung zu absolvieren? Ganz offensichtlich – Wir!“. Mit den Anekdoten zum „Zeitmanagement“ ihrer Studienkollegen und -kolleginnen erzielte Sie beim Publikum zahlreiche Lacher: „Während ein Teil der Gruppe in den ersten 10 Minuten des Unterrichts schon Verhandlungen darüber führten, wie lange man den heute machen wolle, konnte man sich darauf verlassen, dass andere noch gar nicht da waren …“. Sie dankte dem Kollegium der Kaufmännischen Schulen für ihren anschaulichen Unterricht und dafür, dass sie auch in ihren „dunkelsten Stunden“ an sie geglaubt hätten.“ Zusammenfassend stellte Sie fest: „Die Zeit ging verdammt schnell rum.“ und „Egal, was die Zukunft für uns bringt, es wird sicher nicht langweilig.“
Die Feierlichkeiten endeten mit der Übergabe der Abschlusszeugnisse. Als Klassenbester wurde Herr Justus Hehrmann ausgezeichnet, der das Studium mit einer Durchschnittsnote von 1,1 absolvierte. Insgesamt erreichte die Gruppe einen sagenhaften Notendurchschnitt von 2,0.